Ein Brief aus der Hölle

Samstag 17. August 2002

von Melor Sturua,
Izvestiya (Moscow)
Minneapolis correspondent

(Der englische Text wurde aus dem Russischen übersetzt und ins Deutsche übertragen)

(engl. Text: http://www.unification.net/news/2002/news20020817_1.html

Die amerikanische Presse publizierte Botschaften von Lenin und Stalin (glauben Sie es oder nicht) direkt aus der Hölle. Ich scherze hier nicht im Geringsten. Eine ganze Reihe bekannter Zeitungen in den USA verbreiteten Botschaften aus der Hölle von Führern des internationalen Proletariats und den Gründern der ersten sozialistischen Staaten der Welt. Unter ihnen waren so berühmte Zeitungen wie New York Daily News, Boston Herald, Philadelphia Inquirer, Los Angeles Times und eine ganze Reihe anderer.

In den Briefen dieser Führer ist nichts vom üblichen Optimismus und vom Endsieg des Kommunismus zu finden. Die Botschaft von Lenin spricht von "unausstehlichen Qualen", die er "aufgrund seiner Sünden und Fehler auf Erden" auszustehen hat. Und Josef Vissarionowitsch fügt hinzu: Lenin und ich leben auf dem Grund der Hölle", aber wo sonst könnten wir sein, liebe Kameraden (Genossen)?

Lenin und sein gläubiger Jünger und Nachfolger Stalin überbrachten ihre Botschaften dem Präsidium einer Konferenz, in der auch Jesus Christus, Muhammad, Konfuzius, Buddha, Martin Luther, John Harvard (Gründer der Harvard Universität) und Hunderte andere anwesend waren, die sich nicht zum Kommunismus hingezogen fühlten.

Auf der Tagesordnung der Konferenz stand nur ein Punkt - den Leiter der Vereinigungsbewegung, Reverend Sun Myung Moon, als den neuen Messias zu verkünden. Jesus Christus eröffnete die Konferenz mit einer Grundsatzansprache zu diesem Thema und wurde von allen Teilnehmern wärmstens aufgenommen. Christus verlas eine Botschaft von Gott, der persönlich nicht anwesend sein konnte, weil Er anderweitig beschäftigt war. Die Teilnehmer hörten Gottes Botschaft aufmerksam zu. Am Ende gab es einen riesigen Applaus und standing ovations. Die Halle erbebte unter den Jubelrufen zur Ehre Gottes, Seines Sohnes und des Heiligen Geistes.

Als der Applaus schließlich abklang verkündete Jesus Christus auf Gottes Anweisung hin Moon als den neuen Messias. Jesus rief: "Du bist der Herr des zweiten Kommens!" Dann wurden seine Worte von einer neuen Welle des Applauses verschlungen. Alle standen ein zweites Mal auf und lobten Gott, Christus und Reverend Moon.

Dann betrat Muhammad das Podium und unterstützte von Herzen den Vorschlag Jesu Reverend Moon als Messias zu erwählen. Damit endete die Liste der Sprecher und  die Konferenz war bei der Wahl angelangt, die von drei Jubelrufen (Manseys) zur Ehre Moons getragen wurde.

Jesus Christus sagte: "Lasst uns euer einstimmiges Hurra als einstimmige Zustimmung zu meinem Vorschlag werten." Erneut erklangen einstimmig die drei Jubelrufe, die die Gewölbe der Konferenzhalle erbeben ließen, nachdem Jesus die Konferenz für beendet erklärte. Unter Himmlischer Musik der höchsten Sphären begaben sich nun die Teilnehmer zu den verschiedenen Enden des Himmlischen Tabernakels, wo ein himmlisches Fest auf sie wartete.....

Die eben erzählte Geschichte war nicht ein Traum von mir! Ich las sie in den Veröffentlichungen von Reverend Moons Vereinigungsbewegung in den oben genannten Zeitungen.

Sie mögen darüber grübeln, ob eine solche Konferenz jemals tatsächlich stattgefunden hat. Wahrscheinlich schon, denn nach den Regeln des amerikanischen Zeitungsmarktes drucken diese nur Annoncen und Beilagen (Werbeeinschaltungen), die "echte Fakten präsentieren, die überprüft werden können". Ira Ellental, eine der Herausgeber der New York Daliy News sagte: Ich veröffentlichte diese Annonce nachdem ich die Rechtsauskunft eingeholt hatte und nichts dagegen sprach. Richard Reeves, Direktor der Werbeabteilung einer anderen Zeitung, der St. Petersburg News (die nicht in Russland sondern in Florida erscheint) sagte, dass die ganzseitige Webeeinschaltung von Reverend Moon ein hervorragender Bericht einer hervorragenden Gruppe von Menschen sei, mit denen ich voll übereinstimme. Es wäre eine ganz andere Sache, wären hier beleidigende Anschuldigungen auch nur unterschwellig vorhanden. In diesem Fall hätten wir die Veröffentlichung natürlich nicht zugelassen.

Die New York Times nahm eine seltsame Position ein. Ihre Sprecherin Catherine Matisse sagte, dass ihre Zeitung die Werbeeinschaltung nicht abdruckte, weil: "sie von verschiedenen Lesern als anstößig empfunden werden könnte". Frau Matisse betrachtete den tatsächlichen Inhalt offensichtlich als Tatsache, seine essenzielle Botschaft jedoch als beleidigend. Da sie aber nicht genauer sagte wen der Inhalt beleidigen oder vor den Kopf stoßen könnte, können wir nur darüber mutmaßen, was sie damit gemeint haben könnte. Wahrscheinlich bezieht sie sich auf islamische Fundamentalisten, die beleidigt sein könnten dass nicht Muhammad sondern Jesus die Grundsatzansprache der Konferenz hielt. Möglicherweise auch auf die demokratisch gesinnten Amerikaner, die sich darüber ärgern könnten, dass Moon einfach mit drei Jubelrufen und nicht in einem geheimen, demokratischen Wahlverfahren gewählt wurde. Das mag für sie nach Autoritarismus und Diktatur riechen. All das sollte aber nicht die Möglichkeit ausschließen, dass sich die New York Times entschloss die Nerven der Genossen Zyuganow, Anpilow und der kommunistischen Partei Russlands zu schonen, die sicherlich höchst erregt wären, würden sie erfahren, dass die endgültige Adresse von Lenin und Stalin nicht der Rote Platz sondern die Hölle ist.

Noch etwas... Die Leute, die die Werbeeinschaltung in Auftrag gaben, unterschätzten die wahrheitsliebenden Yakees. Phillip Schanker, der Sprecher der Familienföderation für Weltfrieden und Vereinigung sagte: "Es ist für westliche Menschen sehr schwierig solche Ereignisse, wie sie diese Werbeeinschaltung beinhaltet, zu glauben, denn diese seien weit entfernt vom westlichen Denken." Wie sich aber herausstellt sind sie doch nicht so weit hergeholt. In der Tat erholte sich das Erinnerungsvermögen von Ex-Präsident Ronald Reagan, der an der Alzheimer Krankheit leidet, als er die Werbeeinschaltung las und er sagte, wie er damals zu Gorbatschow bei den Konferenz zur Begrenzung der strategischen Waffenarsenale sagte: "Vertraue, aber prüfe!