Universal Peace Federation
Interreligiöse und Internationale Föderation für Weltfrieden
UPF Jahreshauptversammlung 2007

     
Rev. Dr. Chung Hwan Kwak
UPF Präsident
New York, United States

     21. September 2007  
   

Ins Deutsche übertragen von Johannes Stampf


Exzellenzen, verehrte Delegierte aus 192 Nationen und den großen Weltreligionen, Vertreter der NGOs und Friedensbotschafter.

Im Namen der Gründer der UPF Rev. Dr. Sun Myung Moon und Dr. Hak Ja Han Moon, im Namen der Präsidiumsmitglieder und im Namen des regionalen Friedensrates heiße ich Sie zu dieser UPF Versammlung 2007 auf das Herzlichste willkommen.

Erst vor 2 Jahren wurde die UPF hier im Lincoln Center in New York gegründet und sie stellt uns in dieser Zeit der Krise eine Vision und einen Leiterstab zur Verfügung.

Diese zwei Jahre sind wie im Flug vergangen. Die UPF hat sich entwickelt und sie hat sich ausgebreitet auf eine Art, wie sich das nur wenige von uns hätten vorstellen können.

Einige Tage nach der UPF Gründung machte sich der Gründer bereits auf eine Welttour, die ihn in 120 Nationen führte, was angesichts seines hohen Alters ein Lebensrisiko war. Drei Monate später trugen Mutter Moon und einige ihrer Kinder und Enkelkinder die Vision der UPF in 180 Nationen.

Programme und Projekte breiteten sich aus, die Nordost-Asien Friedensinitiative, die Nahost Friedensinitiative MEPI (Middle East Peace Initiative), Friedensinitiativen auf dem Balkan, in Südasien und in Afrika. Darüber hinaus bieten wir die UPF Charakterbildungsprogramme an, das interreligiöse Friedens-Sportfest, Fußball für den Frieden, die globalen Friedensfeste und die internationalen Leiterkonferenzen. Und die Liste geht noch weiter.  

Überall auf der Welt finden die Mission und die Arbeit der UPF steigende Anerkennung. Friedensbotschafter arbeiten aktiv an allen Enden dieser Welt.

Die Welt hungert und dürstet nach einer neuen Vision und einer neuen Leiterschaft. Sie ist empfänglich für innovatives Denken und besonders für eine universelle Vision, die uns ermöglicht einen Weg zur Errichtung einer Welt aufzuzeigen, die wir uns alle wünschen.

Untersuchen Sie das Herz irgendeines Kindes, sei es schwarz, weiß oder gelb; Moslem oder Christ, Jude oder Buddhist, Hindu oder Sikh. Sie werden ein Herz finden, das sich nach Frieden sehnt. Ein Herz, das voll der Hoffnung für Liebe ist. Ein Herz, das sich Freude erhofft.

Das ist keine Torheit und kein Wunschdenken. Es ist vielmehr unser ursprüngliches Wesen, das Gott, der unsere himmlischen Eltern ist, uns gegeben hat. Friede ist keine Phantasie und keine unerreichbare Utopie, von der nur törichte Menschen träumen.

Der Wunsch nach Frieden kommt tief aus dem Herzen, dem Gemüt und dem  Gewissen jedes einzelnen von uns. Wie wir Bedürfnisse für Essen, Licht und Luft haben, die alle Menschen brauchen, so haben wir auch ein Bedürfnis für Frieden.

Um es modern auszudrücken, könnten wir sagen, dass „Friede in unseren Genen seinen Sitz hat“. Das heißt, dass Friede keine menschliche Schöpfung ist. Friede ist vielmehr das Spiegelbild unseres Schöpfers. Wir sehnen uns nach Frieden, weil Friede das höchste Bestreben unseres Schöpfers ist.

Aber selbst Gott kann nicht einfach den Frieden erklären. Friede ist ein Ausdruck, der die Qualität der Beziehung zumindest zwischen zwei Wesen beschreibt, wie das eines Mannes und einer Frau, eines Vaters und eines Sohnes, eines Lehrers und eines Schülers, einer Regierung und eines Volkes etc.
             
Friede ist der Ausdruck einer Beziehung, die geprägt ist von Respekt, Harmonie, Kooperation und ultimativer oder wahrer Liebe.

Aufgrund des Falles von Adam und Eva wurde Gottes Friedensideal und mit ihm das Ideal der wahren Liebe und der wahren Familie zerstört. In dieser ersten Familie übertraten die Eltern Gottes Gebot und entfernten sich von Ihm. In diesem Zustand der Entfremdung und Schuld brachten sie ihre Kinder zur Welt.

Da sie getrennt von Gott lebten, konnten Adam und Eva einander nicht mit wahrer Liebe lieben und sie konnten ihren Kindern, Kain und Abel, keine wahre Liebe geben. Als Resultat mussten sie hinnehmen, dass ihr erster Sohn Kain ihren zweiten Sohn Abel ermordete.

Was denken Sie fühlte Gott, als Er diesen fürchterlichen Zusammenbruch der sozialen und moralischen Ordnung in der ersten Menschheitsfamilie mitansehen musste?
Gottes Herz war gebrochen.

Gottes ursprüngliches Ideal war, dass sich aus der Familie Adams und Evas eine Menschheitsfamilie der wahren Liebe etablieren soll. Der Kern dieses Ideals wird von vier essenziellen Beziehungen gebildet: Die Beziehung zwischen Gott und Mensch, zwischen Ehemann und Ehefrau, zwischen Eltern und Kindern und zwischen Brüdern und Schwestern. Adam und Eva hätten auf diese Weise mit der Wahren Liebe als Mittelpunkt wahre Eltern werden und eine wahre Familie gründen sollen.

Der Fall zerstörte all diese Beziehungen. Der Missbrauch der wahren Liebe durch Untreue bewirkte die Zerstörung des Familienideals. Die Ermordung Abels durch Kain wurde zum Archetyp und zum Muster für die zwischenmenschlichen Beziehungen.

Die gesamte Geschichte hindurch hatte Gott ein Ideal vor Augen, nämlich den Fall wiederherzustellen und das ursprüngliche Ideal durch die Etablierung wahrer Eltern und einer wahren Familie neu zu schaffen.

Heute stehen wir an einem Wendepunkt der Weltgeschichte. Aber wir dürfen die Geschichte nicht bloß als Aufzeichnungen äußerlicher, sozialer Angelegenheiten physischer Menschen verstehen. Geschichte entfaltet sich nicht einfach als Ergebnis von Entscheidungen und Aktionen einzelner Menschen oder als Resultat sozialer Verhaltensmuster. Auf einer tieferen Ebene wirken innere Prinzipien, die die Geschichte lenken. Wie es Gesetze der Physik und der Mathematik gibt, so gibt es auch innere Prinzipien, die die Geschichte lenken.

Letztlich gibt es einen Zweck und ein Ziel für die Geschichte. Dieser Zweck und dieses Ziel wurde nicht von einem Mann oder einer Frau bestimmt, sondern vom einen, universellen Gott.

Was ist dieser Zweck? Ist es Religionen zu schaffen? Rassen? Nationalitäten? Gottes ultimativer Zweck ist die Errichtung eines universellen Bereichs des Friedens, der Einheit, der Freiheit und der Freude für alle Menschen als wahre Söhne und Töchter Gottes.

Das letzte Ziel der Geschichte ist die Verwirklichung des Ideals der Errichtung einer Menschheitsfamilie unter Gott.
 
Wir haben uns heute hier in Würdigung der Mission und der Arbeit der UPF versammelt. Unser Gründer sieht in der UPF eine „Friedens-UNO“ oder eine „Abel-UNO“.
Das Wort „Abel-UNO“ ist ein neuer Begriff. Was meinen wir damit?

Vater Moons Lebensweg war eng verflochten mit den Vereinten Nationen. Die aus 16 Nationen bestehende UNO Friedenstruppe befreite ihn 1950 aus dem kommunistischen Gefängnis in Heung Nam. Hätten die UNO Soldaten ihn damals nicht befreit, wäre er exekutiert worden.

Wie sehr der Gründer die UNO auch liebt und respektiert,
er sieht auch, dass sie ernsthafte Grenzen aufweist. Diese Grenzen bestehen primär darin, dass sie nur einen einseitigen, säkularen Ansatz zur Lösung von Weltproblemen hat.

Aus diesem Grund schlug Vater Moon mit Nachdruck vor, dass die UNO schnellstens einen interreligiösen Rat in ihr System aufnehmen soll. Dadurch würde ermöglicht, dass religiöse und spirituelle Perspektiven in diese äußerst wichtige Arbeit der Konfliktlösung und Friedensbildung Eingang finden.

In Übereinstimmung mit Gottes Vorsehung war das Ideal der UNO-Gründung nicht nur das Resultat einer moralischen Vision, die der Einsicht einiger politischer Führer wie Roosevelt und Churchill in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg entsprang. In Wirklichkeit liegt das Ideal der UNO im ursprünglichen Gemüt des Menschen, da es im Grunde ein Ideal des Friedens ist, das seinen Ursprung in Gott hat.  

Was 1945 so einzigartig machte war nicht einfach das Ideal der UNO, sondern die Möglichkeit, Gottes Ideal der Errichtung einer Familie unter Gott zu verwirklichen. Die UNO sollte eine Rolle in dieser göttlichen Mission spielen. Es war eine Idee, deren Zeit in Übereinstimmung mit der Vorsehungsgeschichte gekommen ist.

 Vater Moon hat die Vereinten Nationen immer in diesem Licht gesehen, auch zur Zeit ihrer Gründung. Er wollte die UNO immer als Agent des göttlichen Willens sehen. Um diese Mission zu erfüllen, wurde die UNO gegründet.

Was ist dann eine „Abel-UNO“?

Eine Abel-UNO stimmt sich immer mit Gottes ursprünglichem Friedensideal und mit der Vorsehung der Wiederherstellung ab.

Eine Abel-UNO ist nicht nur ein älterer Bruder für die Völker der Welt, sondern vor allem ein treuer älterer Sohn des himmlischen Vaters.

Eine Abel-UNO ist gottzentriert und respektiert die großen Glaubenstraditionen der Welt als Partner im Streben nach Frieden und als Ressourcen riesiger Schatzhäuser der Weisheit, Einsicht und der Kenntnis universeller Werte, die für einen Frieden absolut essenziell sind.

Vor allem aber wurzelt eine Abel-UNO im Prinzip eines Lebens zum Wohl der Mitmenschen und ihr Markenzeichen ist das Dienen. Mitglieder einer Abel-UNO sind nicht geleitet von Prinzipien nationaler, rassischer oder religiöser Eigeninteressen sondern vielmehr von Prinzipien des Dienstes am anderen.

Eine Abel-UNO strebt die Errichtung einer Familie unter Gott an. Eine Abel-UNO baut Brücken des Dialogs, der Versöhnung, der Harmonie und des Friedens unter den Völkern, Religionen, Nationalitäten und Kulturen dieser Welt.

Eine Abel-UNO strebt nicht nur eine universelle Menschheitsfamilie unter Gott an, sie arbeitet auch an der Stärkung jeder einzelnen Familie und ermutigt sie interkulturelle Ehen einzugehen, die Rasse Religion, Nationalität und Kultur transzendieren.

Eine Abel-UNO erkennt die zentrale Bedeutung der Familie als Basis für eine gute Gesellschaft an.

Eine Abel-UNO versteht, dass wir dauerhaften Frieden nur erreichen können, wenn wir eine Kultur des Herzens errichten, eine Kultur der Wahren Liebe, die uns als eine Familie verbindet.

Es ist eine Kultur des Herzens, die nicht nur als Basis für Respekt vor den Rechten anderer dient, sondern auch als heiliger Wert der Würde jeder Person.

Letztlich bestätigt eine Abel-UNO die Vorfahren und die Realität der Geistigen Welt, in der diese Vorfahren leben.

Während wir uns auf die Ansprache unseres Gründers in zwei Tagen vorbereiten, legen Sie bitte ein besonderes Augenmerk auf seine Friedensbotschaft, die als eine Leitlinie für unser Leben dient.

Lassen Sie uns alle zu Friedensbotschaftern werden, die die Abel-UNO repräsentieren.

Lassen Sie uns Patrioten des universellen Friedens sein.

Die Jahreshauptversammlung 2007 ist ein bemerkenswerter Moment für die UPF und den Weltfrieden. Mit der Gründung der Abel-UNO bieten wir ein neues Paradigma für die Friedensbildung an. In den kommenden Tagen, Wochen und Monaten werden wir unsere Internationalen Leiterkonferenzen, unsere Charakterbildungsprogramme, unsere Friedensinitiative für den Nahen Osten und unsere globalen Friedensfeste weiter ausbauen.

Lassen Sie uns zusammenarbeiten und lassen Sie uns gemeinsam eine Familie unter Gott errichten! Gott segne Sie!

Danke für Ihre Aufmerksamkeit.