ERSTER VORTRAG -  28. März 1972 - SAAL BAU ESSEN

 

EIN GOTT, EINE WELTRELIGION

 

EINFÜHRUNG                              Paul Werner

 

Durch die Menschheitsgeschichte hindurch versuchte Gott, den intellektuellen und seelischen Standard des Menschen zu erhöhen. Dafür schuf Er Wissenschaft und Religion. Durch Ausein­andersetzungen, Revolutionen und Kriege wurden schrittweise neue Plateaus errichtet, und das Gute nahm zu. Wir befinden uns heute in einem Zeitalter, wo die verschiedensten Strömungen zu finden sind und wo auf der geistigen Ebene ein erhebliches Durch­einander herrscht.

 

Was die Kulturen anbelangt, so sprechen wir heute von vier übrig gebliebenen Bereichen, während wir auf etwa 26 in der Vergangenheit zurückblicken, wobei das Christentum bis jetzt eine zentrale Position aller Weltkulturen einnahm. Daran können wir feststellen, daß Gott darauf zuarbeitet, eine Welt zu schaffen, wo alle Menschen zu Brüdern und Schwestern werden, so daß eine Weltfamilie ent­steht - nicht viele Nationen, sondern eine Nation. Auch in der Politik, wo wir die Vereinten Nationen haben, ist das Streben nach einer Weltregierung zu finden. Durch die Kommunikationsmittel und alle Errungenschaften der Wissenschaft und Technik ist die Welt kleiner geworden, und Menschen aus den verschiedensten Ländern und Kontinenten haben die Möglichkeit, einander zu begegnen. Asien ist nicht mehr weit von Europa entfernt. Auf diese Weise hat Gott durch die Geschichte hindurch nicht nur durch die Religion, sondern auch durch die Wissenschaft gewirkt, die Menschheit au einer großen Familie zu vereinigen.

 

Das Problem der heutigen Zeit ist in der Familie zu finden. Die Familien zerfallen. Sie haben keinen Inhalt. Es mögen viele Personen um einen Tisch sitzen, aber jeder einzelne ist einsam. Der Mittel­punkt fehlt - Gott fehlt.

 

Wir reden nicht von einem Gott, der abstrakt ist, sondern von einem wirklichkeitsnahen. Wir sprechen auch nicht von Religion im alten Sinne, sondern von einer Religion, wo Inneres - das Herz oder die Seele -, und Äußeres der Verstand - gleichermaßen befriedigt werden; also von einer Religion, die mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen im Einklang steht. Denn was wäre ein vollkommener Mensch oder eine vollkommene Gesellschaft mit einer unvollkommenen Umgebung? Ein vollkommener Mensch braucht eine vollkommene Umgebung und daher ist die Religion verantwortlich, die innere Ignoranz zu beseitigen, während die Wissenschaft dafür sorgt, die äußere Ignoranz zu beseitigen.

 

Nun - die christliche Religion als Mittelpunkt des menschlichen Daseins, - wenn wir diese Aussage machen, müßten wir uns eigentlich schämen; denn die christliche Religion oder die Kirchen, wie sie heute existieren, haben es nicht verhindern können, daß die Welt aussieht, wie sie aussieht. Viele Menschen sind von den Aussagen Jesu weit abgewichen, und trotzdem nennen sie sich Christen. Ein wahres Christentum gibt es heute kaum noch.

 

Ich möchte heute Abend Herrn SAN MYUNG MUN aus Südkorea vorstellen. Herr Mun ist der Gründer unserer Bewegung, der "Gesellschaft zur Vereinigung des Weltchristentums", wie sie in Deutschland und Europa genannt wird, und "Vereinigungskirche" im Orient und Amerika.

 

An dieser Stelle möchte ich einige Worte über Herrn Mun sagen; weitere Einzelheiten und Literatur über sein Leben und seine Aussagen finden Sie draußen am Büchertisch.

 

Herr Mun wurde am 6. Januar 1920 geboren, und zwar in Nordkorea in der Stadt Chongju/Provinz Pyongan. Seine Aussagen werden die "Göttlichen Prinzipien" genannt. Wie ich bereiz andeutete, beziehen sie sich nicht nur auf das Innere des Menschen, sondern auch auf das Äußere. Es ist Christentum, wie Jesus es verstanden haben wollte. Jesus kam, um das Reich Gottes zu errichten, d. h. er kam, um das geistige und physische Reich Gottes zu errichten. Jedoch wurde der wirkliche Zweck seines Kommens oft mißverstanden. Die Aussagen des Herrn Mun beziehen sich auf die innere und äußere Welt. Es geht also um die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes, nämlich des Zustandes, den Gott sich erdacht hatte, als Er diese Schöpfung erschuf. So reden wir nicht von einem Gott der abstrakt, sondern durch Wissenschaft beweisbar ist.

 

Herr Mun stammt aus einer christlichen Familie des Mittelstandes. In Alter von 16 Jahren erschien ihm im tiefen Gebet Jesus und offenbarte ihm, daß er eine große Mission hier auf Erden durchzuführen habe. Von diesem Zeitpunkt an setzte Herr Mun sich intensiv mit der Weltsituation auseinander. Durch tiefe Gebete und Meditation sowie durch Forschen auf der wissenschaftlichen Ebene kam er zu den Resultaten, wie sie in den "Göttlichen Prinzipien" niedergeschrieben sind. Es sind Antworten auf die Fragen, wie sie die Menschheit seit langen Zeiten gestellt hatte, Fragen wie: Was ist der Mensch? Was ist Leben? Wer ist Gott? Welches Verhältnis besteht zwischen Gott und dem Menschen? Wer ist Satan? Wie kommt es zu seiner Existenz? Weshalb gestattet Gott die Existenz des Bösen? Warum ist nie eine vollkommene Welt verwirklicht worden? Wer war Jesus? Hat Jesus seine Mission vollendet? Wenn ja, wo ist dann das von ihm verkündigte Himmelreich? Wann ist der jüngste Tag? u.a. Inzwischen sind seine Antworten vielen Menschen auf der Welt bereits be­kannt, und viele Menschen haben sich zu seinen Nachfolgern erklärt und leben nach diesen "Göttlichen Prinzipien". In Korea selbst - in Südkorea, das stark vom Kommunismus bedroht ist - ist die Bewegung am stärksten.

 

Korea war etwa 36 Jahre lang von den Japanern besetzt und geknechtet. 1946 wurde es befreit. Jedoch in zwei Teile geteilt: Nord- und Südkorea. Nordkorea wurde kommunistisch. Herr Mun ging nach Nordkoreas um dort die "Göttlichen Prinzipien“, die Wahrheiten, die er heraus gefunden hatte, zu verkünden. Als er einige Nachfolger um sich geschart hatte, wurde er von den Kommunisten verhaftet, gegeißelt und so niederge­schlagen, daß man ihn für tot hielt. Seine Anhänger fanden ihn jedoch und pflegten ihn gesund. Er machte seine Arbeit weiter. Als die Kommunisten herausfanden, daß er noch lebte, wurde er erneut gefangen genommen und etwa 3 Jahre lang in ein Gefängnis geworfen, wo es praktisch kein Herauskommen gab. Dieses Gefängnis war in Hungnam, und er arbeitete dort in einer Kunstdüngerfabrik. In diesem Gefängnis erwarb er einige Anhänger. Befreit wurde er, als die Vereinten Nationen den Korea-Krieg führten und dieses Gefängnis durch das Bombardement der amerikanischen Flugzeuge zerstört wurde.

 

Herr Mun floh nach Südkorea, und zwar nach Pusan, was am südlichen Ende liegt, und begann dort in einer zeltähnlichen Hütte am Berge seine Mission.

 

Im Jahre 1954 begann er seine öffentliche Arbeit. Die Vereinigungskirche oder Gesellschaft zur Vereinigung des Christentums wurde zu diesem Zeitpunkt gegründet. Verfolgungen fanden nun auch in Südkorea statt, diesmal vonseiten der christlichen Kirche. Der Grund waren seine Aussagen, die angeblich häretisch waren. Er erklärte z.B., daß Jesus nicht kam, um zu sterben, sondern als Vorbild für die Menschheit eine Familie zu errichten. Trotz dieser Verfolgungen wuchs seine Anhängerschaft und zählt heute in 26 Nationen etwa eine halbe Millionen Menschen. Hier handelt es sich um Nachfolger, die ihr ganzes Leben für die Sache einsetzen. Es ist also nicht die Rede von Kirchenchristen, die ihren Namen und ihre Kirchensteuer als Mittelpunkt ihres Einsseins mit Gott ansehen, sondern die wirklich aktiv den christlichen Gedanken vorantreiben.

 

Im Jahre 1965 machte Herr Mun seine erste Weltreise. Er besuchte 40 Nationen. Auf seiner zweiten Weltreise im Jahre 1969 besuchte er wiederum 40 Nationen und befindet sich jetzt auf seiner dritten Weltreise. Auf dieser Reise spricht er zum ersten Mal öffentlich. In der deutschen Sprache geht es leider nicht, und so haben wir einen Übersetzer, der aus dem Koreanischen ins Deutsche überträgt. Herr Mun hat in Amerika in sieben großen Städten 21 Vorträge gehalten und kommt jetzt aus London, wo er ebenfalls an einigen Abenden sprach. Er wird hier in Essen an drei Abenden reden und spricht heute aber das Thema "EIN GOTT, EINE WELTRELIGION". Morgen und übermorgen werden die anderen Themen, die auf Ihrer Einladung stehen, behandelt.

 

Herr Mun ist bekannt dafür, daß er große Hochzeiten durchführt. In Südkorea traute er im Jahre 1963 auf einmal 120 Paare, im Jahre 1968 430 Paare an einem Tage und im Herbst 1970 - 777 Paare aus zehn verschiedenen Nationen und den verschiedensten Rassen.

 

Die Weltvereinigung wird so stattfinden, daß Nationen, Rassen und Konti­nente miteinander verbunden werden, wo eine geistige Gleichnamigkeit vorhanden ist, eine geistige gemeinsame Grundlage, so daß eine Bruderschaft in der ganzen Welt herrschen kann.

 

Mit einem Auszug aus seiner Rede, die er im Jahre 1964 hielt, möchte ich schließen:

"Damit wir die Welt wiederherstellen,

laßt uns voranschreiten

mit dem Herzen des Vaters,

in den Schuhen eines Dieners,

laßt uns Tränen vergießen für die Menschen,

Schweiß für die Erde

und Blut für den Himmel".

 

Ich darf vorerst einen Übersetzer vorstellen: Herrn Kae-whan KIM, und ich darf jetzt Herrn MUN bitten, das Wort zu ergreifen.

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ERSTER VORTRAG              28. MÄRZ 1972 SAALBAU ESSEN

 

EIN GOTT, EINE WELTRELIGION

San Myung M U N

 

"Guten Abend, meine verehrten Damen und Herren. Ich danke Ihnen, daß Sie heute Abend hier hergekommen sind. An diesem Abend wünsche ich Deutschland und der deutschen Bevölkerung Gottes reichen Segen.

 

Von Ihrem Standpunkt aus betrachtet, bin ich stumm, und von meinem Standpunkt aus betrachtet, sind Sie taub. Um dieses Hindernis zu überwinden, brauchen wir einen Dolmetscher. Dolmetschen ist nicht leicht. Deshalb bitte ich Sie freundlichst um Verständnis. Wer schon einmal Gelegenheit hatte zu dolmetschen, weiß, wie schwierig dies ist. Herr Kim übersetzt heute zum ersten Mal vor öffentlichem Publikum. Des­halb bitte ich Sie nochmals freundlichst um Geduld.

 

Heute Abend möchte ich über das Thema "EIN GOTT, EINE WELTRELIGION" sprechen. In dieser kurzen Zeit kann ich nicht alles ausführlich erklären und bitte daher, eventuell auftretende Gedankensprünge zu entschuldigen.

 

Durch die Geschichte hindurch hat Gott durch Menschen gearbeitet. So müssen wir zuerst den Menschen betrachten, um das Problem des heutigen Vertrags lösen zu können.

Wenn wir die chaotische Situation der heutigen Welt sehen, stellen wir fest, daß der Mensch allein nicht damit fertig werden kann. Sowohl Amerika als die führende Nation in der freien Welt als auch die Kommunisten weichen vor den Problemen zurück. Wir können also die Schlußfolgerung ziehen, daß nur Gott eine Lösung bringen kann.

 

Wenn wir fest von der Existenz Gottes überzeugt sind, werden wir Ihm folgen. Das Kernproblem ist also, die Existenz Gottes zu verstehen. Die Zersplitterung des Christentums liegt daran, daß die Menschen die Existenz Gottes verleugnen. Wenn Kommunisten die Existenz Gottes wirklich verstünden, gäbe es keinen Kommunismus mehr. Der wesentlichste Punkt ist also, die Existenz Gottes zu verstehen. Wenn wir dies tun, werden wir Gott folgen. Es gibt nicht viele Menschen auf der Erde, die die Existenz Gottes verstehen. Also werden wir heute Abend zuerst darüber sprechen.

 

Wir wissen, daß das Universum und die Erde existieren und daß es darin Elemente und kleinste Einheiten gibt. Alle Dinge benötigen für ihre Existenz Energie. Was entsteht zuerst? Existenz oder Energie? Existenz kann nicht zuerst sein. Existenz kann nur durch Energie entstehen. Damit Energie entsteht, benötigt man Bewegung. Somit ist die Bewegung vor der Energie vorhanden. Für die Bewegung benötigt man ein Subjekt und ein Objekt. Ohne diese beiden gibt es keine Bewegung. Ohne Bewegung gibt es keine Energie. Energie entsteht nur durch das Verhältnis des Gebens und Nehmens zwischen einem Subjekt und Objekt.

 

Wenn ich zum Beispiel die Hand auf- und ab bewege, halten Sie mich für verrückt. Habe ich aber nur das kleinste Objekt in der Hand, das ich zu heben oder zu halten versuche, halten Sie mich nicht für verrückt. Würde Ihr Bundeskanzler Brandt ohne Zuschauer in einem Saal reden oder lachen, hielten Sie ihn nicht für normal. Hätte er hingegen auch nur das kleinste Objekt (z.B. ein Glas Wasser), das er anschaute oder sich darüber freute, so wäre er normal. Würde der höchste Gott ohne Objekte lachen oder singen, so kann auch er nicht normal sein. Hätte er hingegen auch nur eine Ameise als Objekt, die er anschaute oder sich damit beschäftigte, dann ist er nicht verrückt. Daran erkennen wir, wie wichtig ein Objekt ist.

Wir müssen erkennen, daß alle Dinge auf der Welt in einem Verhältnis von Subjekt und Objekt zueinander stehen.

 

Subjekt- und Objektverhältnisse werden aufrechterhalten, wenn sie für jeden einen Vorteil bringen. Es gibt nur Bewegung, wenn durch den Vorgang des Gebens und Nehmens für jede Position ein Vorteil entsteht. Zum Beispiel sind Sie heute Abend mit der Einstellung hier her gekommen "mal sehen, was Herr Mun spricht". Sie versprachen sich dabei einen Vorteil; denn wenn Sie etwas dabei verlören, würden Sie schon morgen nicht mehr kommen.

Aber wenn Sie heute Abend einen Nutzen haben, werden Sie morgen wieder­kommen. Ginge durch das Subjekt-Objekt-Verhältnis etwas verloren, könnte das Universum nicht existieren. Da sich aber alle Dinge durch Geben und Nehmen vermehren, existiert das Universum.

 

Wir alle kennen hier die Kettwiger Straße. Ginge jemand in diese Einkaufs­straße, um DM 10.-- zu verlieren, wäre er verrückt. Alle gehen in eine Geschäftsstraße, um für Geld etwas Wertvolles zu kaufen. Man verspricht sich einen Gewinn.

 

Aus der Chemie wissen wir - es mögen Lehrer hier sein, die noch besser Bescheid wissen - daß sich zwei nicht ergänzende Materialien niemals vereini­gen, sondern sich trotz aller Versuche immer abstoßen. Elemente hingegen, mit sich entsprechenden Charakterzügen vereinigen sich von selbst. Das tun sie, weil sie in einem Subjekt-Objekt-Verhältnis miteinander stehen und durch ein gemeinsames Geben und Nehmen einen Vorteil haben. Sie vereinigen sich nicht, weil ein Verlust entsteht. Wir schließen also, daß eine Bewegung nur durch das Geben und Nehmen zwischen Subjekt und Objekt entsteht und dieses wiederum nur unter dem Aspekt des gemeinsamen Nutzens.

 

Ein Mädchen und ein junger Mann vereinigen sich auch, weil sie sich davon einen Vorteil, eine bessere Entwicklung versprechen. Ist das nicht der Fall, trennen sie sich. Auch viele Firmen schließen sich zusammen, weil sie sich davon einen Gewinn erhoffen. Dies gilt auch für Nationen, die sich einigen oder eine freundschaftliche Beziehung unterhalten, da dies einen Vor­teil bringen könnte. Es liegt im Interesse von beiden Seiten. Selbst die demokratische und die kommunistische Welt würden sich vereinigen, wenn sie einen Nutzen darin sehen. Sie würden sich nicht vereinigen, wenn sie einen Nachteil daraus zögen. Wir können nicht abstreiten, daß sich alle Dinge, von den kleinsten bis zu den größten, zu einem beiderseitigen Vorteil vereinigen.

 

Wenn Gott existiert, so sucht auch Er ein Objekt, um zusammen mit dem Objekt einen gemeinsamen Vorteil zu haben. Welches Objekt wird Gott sich suchen? Mineralien? Pflanzen? Niedrige Tiere? Wenn Gott auf der Erde nach einem Objekt sucht, würde jedes Kind im Kindergarten sagen: Es muß der Mensch sein! Gott kann den Menschen jedoch nicht als Objekt nehmen, wenn er keine ihm entsprechenden Eigenschaften besitzt.

 

Vergleichen wir Gott mit einem Künstler:

Jeder Künstler wünscht sich, daß sein Werk besser wird als seine Idee. Übertrifft das Werk die Idee, wird kein Künstler sein Werk zerschlagen, sondern sich darüber freuen. Er wird sehr stolz auf sein Werk sein, es allen Leuten zeigen und selbst im Notfall damit fliehen. Hat das Werk die Fähigkeit, auf die Aktionen des Künstlers zu reagieren, wird er sich sehr darüber freuen.

 

Gott schuf den Menschen als Sein Objekt, nicht als niedriges, sondern als Sein höchstes Werk. Gott ist allmächtig und schuf den Menschen so, dass er reagieren kann. Gott wollte sich mit ihm unterhalten. Wenn Gott bei der Betrachtung Seines Werkes feststellt, daß es besser geworden ist als Seine Idee, wird Er sehr stolz darauf sein. Reagiert der Mensch auf Gottes Willen und empfindet, wie Gott empfindet, freut Gott sich sehr. Gott hat den Menschen so geschaffen, daß Gott und Mensch ein gemeinsames Interesse haben. Wäre der Mensch als einfaches Werkzeug geschaffen, so daß er nicht mit Gott in Verbindung treten könnte, so wäre er als Objekt Gottes wertlos. Der Mensch muß so geschaffen sein, daß Gott Austausch haben kann - sich mit ihm unterhalten, gemeinsam empfinden und gegenseitige Reaktionen haben. Der Mensch hat das Verlangen, in Verbindung zu Gott zu treten. Wäre dieses Verlangen nicht vorhanden, könnte der Mensch nicht abso­lut werden.

 

Sehen wir z. B. einen berühmten Mann, möchten wir gern Kontakt mit ihm haben. Wir wünschen sogar, dieser berühmte Mann sei unser Verwandter. In diesem Fall wären wir stolz auf ihn. Als junger Mann oder junges Mädchen möchten wir gern sein Schwiegersohn oder -tochter werden. Um wie viel mehr wünscht man sich, Gottes Kinder zu werden!  Und um wie viel größere Mittel würde man dafür einsetzen! Bin ich schließlich zu einem Kind Gottes und absolut geworden und erkenne, daß Gott noch mehr besitzt, dann möchte ich es auch besitzen. So hat der Mensch ein endloses Verlangen. So hat der Mensch das Verlangen, die Herrschaft über das ganze Universum innezuhaben.

 

Wenn man genau weiß, daß Gott existiert, möchte man sicherlich Gott für sich haben. Oder nicht? Jeder Mensch, ob Mann oder Frau, ob jung oder alt, hat das Verlangen, das Allerbeste und Allermächtigste zu be­sitzen. Das liegt in der Natur des Menschen, und ich denke, daß es bei den Deutschen genau so ist. Oder? Ich glaube, die Deutschen fühlen genau so. Wenn wir auch nicht wissen, was wir mit Gott anfangen sollen, wenn wir ihn besitzen, so möchten wir ihn dennoch besitzen. Das ist die Aktion des Herzens oder des Gewissens und das Verlangen des Menschen. Es ist unser Geist, der Gott besitzen möchte. Unser Geist, unser Gewissen ist endlos groß, kann aber auch ganz klein sein.

 

Werden wir traurig sein oder uns freuen, wenn wir Gott besitzen? Bestimmt werden wir uns freuen! Das Verlangen des Menschen ist also so groß, daß er Gott besitzen möchte. Aber Gott hat in seiner Brust noch Wertvolleres; und obwohl wir Gott schon besitzen, möchten wir nun auch dies Höhere haben: Seine Liebe. Wenn wir sie nicht haben, haben wir auch Gott nicht. Erst wenn wir Gottes Liebe haben, gehört er uns. Das höchste Ziel des menschlichen Verlangens ist es, Gottes Liebe zu besitzen. Daher möchten die Menschen die ganze Welt für sich haben und sie regieren. Sie möchten alles in Ordnung bringen und segnen.

 

Es ist gerade unser Problem, daß wir dieses Verlangen nicht befriedigen können. Durch die Geschichte hindurch haben die Menschen versucht, dieses Verlangen zu erfüllen. Die Aktion des Gewissens suchte ständig nach etwas Höherem, etwas Gutem. Strebt das Gewissen nach dem Bösen? Wenn die Menschen etwas Böses tun wollen, verhindert es das Gewissen. Wir können die Aktion des Gewissens nicht verleugnen, das immer nach Höherem sucht. Wir besprachen bereits, daß alle Wesen in einem Verhältnis des Gebens und Nehmens zwischen Subjekt und Objekt zu einander stehen. Gott ist Subjekt, der Mensch ist Objekt. Damit der Vorgang des Gebens und Nehmens zwischen Gott und dem Menschen stattfindet und einen gemeinsamen Zweck erfüllt, ist die Aktion des Gewissens notwendig. Wir wissen, daß Gott als Subjekt den Menschen als sein Objekt sucht. Der Mensch als Objekt hingegen sucht durch die Aktion des Gewissens nach seinem Subjekt, Gott. Durch die Aktion des Gewissens können wir die Existenz Gottes nicht verleugnen.

 

Was ist der gemeinsame Zweck Gottes und des Menschen? Das Verlangen des Menschen ist, die Liebe Gottes zu besitzen. Dies ist das höchste Ziel. In welcher Position kann der Mensch dies erreichen? Nicht in der Position von Schwiegersohn oder -tochter, sondern in der Position von Sohn und Tochter. Erst, wenn ich ein Sohn geworden bin, gehört Gott mir. Dann kann ich Gott meinen Vater nennen, und Sein Sohn bin ich. Was nun Gott gehört, gehört mir. Seine Autorität gehört mir. Die gesamte Schöpfung gehört Gott, und als sein Sohn gehört sie auch mir. Höheres Verlangen können wir nicht haben. Dies ist die höchste Position, die der Mensch über­haupt erreichen kann. Und es ist der Punkt, wo Gott und Mensch eins sind.

 

Ich weiß, daß viele unter Ihnen Familie und Kinder haben. Nehmen wir an, Sie haben unter großen Mühen ein schönes Haus gebaut, und Ihr kleines Kind würde zu einem Freund oder einer Freundin sagen: Dieses Haus gehört mir. Würden Sie sich als Eltern nun freuen oder nicht? Keine Eltern würden sagen: Du bist ein kleines Kind, und Du hast beim Bauen des Hauses nicht geholfen. Wie kannst Du sagen, das Haus gehört mir? Eltern, die in dieser Weise schimpfen würden, gibt es nicht. Im Gegenteil - die Eltern wären be­geistert, wenn sie sähen, daß ihr Kind solch ein Verlangen hat. Auch wenn sich etwas sehr Wertvolles im Haus befindet und das kleine Kind möchte es gern haben, würden die Eltern sagen: "Sicher, sehr gern. Wenn Du erwachsen bist, werde ich es Dir geben. " Auch gibt es keine Eltern, die bedauern würden, wenn ihre Kinder etwas Höheres geworden sind als sie selbst. Im Gegenteil - die Eltern würden sich noch mehr freuen. Ein Beispiel: Trägt eine schöne Mutter ein häßliches Kind im Arm, würde sie sich dennoch sehr freuen, wenn jemand zu ihr sagt: es ist wirklich ein schönes Kind. Dasselbe gilt im Verhältnis zwischen Gott und Menschen. Wenn der Mensch Gott bittet, ihn an Seiner Schöpfung teilhaben zu lassen, wird Gott sie ihm sicher gern geben. Es ist ganz natürlich, daß der Mensch das Verlangen hat, die ganze Welt und das Universum zu besitzen und zu regieren.

 

Daher müssen wir zunächst einen Weg finden, um zu Gott, der allmäch­tig und das Höchste ist, zu kommen. Haben wir diesen Weg gefunden, so sind wir sehr glücklich. Für Gott und Seine Kinder gibt es keine Grenzen. Wenn Gottes Sohn durch die Welt reist, gibt es für ihn keine Grenzen. Wenn es diesen Sohn gibt, möchte jeder Freundschaft mit ihm haben.

 

Wenn wir uns also darin einig sind, daß Gott und Mensch in einem Subjekt­objekt-Verhältnis stehen, sind wir uns auch darüber einig, daß dies ein Vater-Sohn-Verhältnis ist. Wenn wir Gott als unseren Vater betrachten, kann man diese Verbindung als eine vertikale, eine Verbindung von oben nach unten, ansehen. Doch möchte das Kind nicht in dieser Position bleiben, sondern auch die Eltern-Position einnehmen. Wenn das Kind das Verlangen hat, in diese Position zu kommen, werden die Eltern sie ihm gern geben. So möchte auch Gott, daß die Beziehung zwischen Ihm und dem Menschen nicht ein Verhältnis "von oben nach unten" bleibt, sondern Gott möchte mit seinen Kindern Beziehungen auf derselben Ebene haben. Wenn das der Fall ist, kann man die Beziehung zwischen Gott und Mensch mit der Beziehung zwischen Geist und Körper vergleichen. Daher möchten Eltern mit ihren geliebten Kindern zusammen sein. Gott ist ein Gott der Liebe. Er möchte, daß Seine Kinder auf derselben Ebene stehen wie er. Weiterhin hat der Mensch das Verlangen, die schöpferische Kraft Gottes zu besitzen und schöpferisch tätig zu sein wie Er. Gott sagt nicht nein und gibt dem Menschen schöpferische Fähigkeiten. Und der Mensch muß auch in diesem Punkt Gott ähnlich werden.

 

Im l. Buch Mose l, Vers 27 steht: „Gott schuf den Menschen Ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf Er ihn und schuf sie, einen Mann und ein Weib." Daran erkennen wir, daß Gott auch in Polarität existiert. In Gott bilden diese männlichen und weiblichen Charakterzüge eine Einheit. Aller Same ist das Produkt einer Frucht und ähnelt der ursprünglichen Existenz. Wenn wir z.B. eine Bohne betrachten, erkennen wir, daß zwei Teilchen in einer Schale eingeschlossen sind. Durch die Vereinigung dieser beiden Teilchen entstehen Sprossen mit verschiedenen Charakter­zügen, die zu einer neuen Frucht heranwachsen. Der Mensch gleicht Gott. Gott besitzt männliche und weibliche Charakterzüge und schuf den Men­schen als Mann und Frau. Wenn Mann und Frau eins werden, spiegeln sie das Wesen Gottes wider und besitzen die gleichen schöpferischen Fähig­keiten wie Gott. Die Kraft, die zwei separate Einheiten verbindet, ist Liebe. Liebe bezieht sich nicht nur auf das Verhältnis zwischen Mann und Frau, sondern ist die vereinigende Kraft in allen Subjekt-Objekt-Verhältnissen. Wenn durch die Kraft der Liebe Subjekt und Objekt eins geworden sind, ent­steht neues Leben.

 

Da der Mensch Gott ähnlich ist, möchte Gott, daß der Mensch dieselbe Freude erfährt über die Schöpfung wie Er selbst. Als Gott Adam erschaffen hatte, erlebte Er höchste Freude, und Gott wollte, daß alle Menschen die­selbe Freude erleben über ihre Kinder.

 

Der ursprüngliche Wert des Menschen besteht in seiner Schöpfungskraft, die er von Gott geerbt hat. Das Glück entsteht in der Familie. Ohne Familie können wir wahres Glück nicht finden. Es ist ein absolutes Prinzip, daß der Mensch in seinem Leben drei Arten der Liebe erfahren muß: Elternliebe, eheliche Liebe und Kindesliebe.

 

Wenn wir nun für Gottes Aufenthaltsort verantwortlich wären, wo möchten wir ihn dann aufnehmen? Möchten wir Ihn im Himmel lassen? Bis jetzt gab es gar keine andere Möglichkeit, aber eigentlich hat der Mensch das Verlangen, Gott überall hin zu begleiten.

 

Wenn wir etwas Kostbares besitzen, z.B. einen Diamanten, so werden wir ihn verbergen; denn es besteht die Möglichkeit, daß er gestohlen wird. Er kann sogar geraubt werden, wenn er nicht im Tresor eingeschlossen ist. Besonders bei der heutigen chaotischen Weltsituation ist es gefährlich. In einem Kriminalfilm haben Sie bestimmt schon einmal gesehen, daß Diamanten sogar aus einem Safe entwendet worden sind.

 

Es gibt nur eine Möglichkeit, etwas am sichersten zu verstecken. Vor anderen Augen muß es verborgen bleiben und darf nur von mir gesehen werden. Der sicherste Ort ist der, der für die anderen unsichtbar ist. Man wäre sehr glücklich über den Ort, an dem nur ich allein etwas erkennen kann, was andere aber nicht zu sehen vermögen. Dies ist unser Herz. Wenn ich etwas in meinem Herzen versteckt habe, kenne nur ich es. Für andere ist es unsichtbar. Ich möchte immer mit diesem Kostbarem zusammen sein. Der Ort, an dem sich Gott und der Mensch begegnen, ist das Herz. Stellen Sie sich vor, was geschehen würde, wenn Gott sichtbar wäre! Es wäre katastrophal. Wir kämpfen sogar schon um die Erde, die von Gott geschaffen wurde. Welche Mittel würden wir erst einsetzen, um Gott zu besitzen, wenn Er sichtbar wäre! Alle Deutschen möchten dann Gott allein besitzen, ihr Charakter ist, daß sie gern Besitz ergreifen und Souveräni­tät ausüben; es gäbe einen großen Krieg um den Besitz Gottes. Heute existieren Spannungen zwischen der demokratischen und kommunistischen Welt um den Besitz der Erde. In wie viel stärkerem Maße wäre das der Fall, wenn wir um den Besitz Gottes kämpfen würden. Daher kam Gott zu der Schlußfolgerung, ein unsichtbares Wesen zu sein. Es ist das allerbeste, daß Gott unsichtbar ist. Auch in der geistigen Welt ist Gott unsichtbar. Gott existiert in der Weise wie Energie auf der Erde. Wir können Energie nicht sehen. Gott zeigt sich da, wo Subjekt und Objekt sich in Liebe vereinigen. Durch Liebe können wir Gott wahrnehmen.

Allein der Mensch besitzt ein Gewissen oder Herz. Daher wünscht sich Gott, nur bei Menschen zu sein. Derjenige, der Gott im Herzen trägt und Ihn be­sitzt. weiß über alles in der Welt gut Bescheid. Er weiß z. B. ob Gott auf der Familien-, Stammes- oder Weltebene arbeitet. Gott sagte zu Adam: "Du hast die Befugnis, die Welt zu regieren". Ohne Gott kann Adam aber nicht die Welt regieren. Gott ist Schöpfer des gesamten Uni­versums und regiert es. Erst wenn Adam - und alle Menschen - im Herzen mit Gott eins geworden sind, können sie die Welt regieren. Gott hat den Menschen so geschaffen, daß er das ganze Universum regieren kann.

 

Viele Menschen werden jetzt denken: "Es wäre eine schöne Sache, wenn wir Gott besitzen könnten, wie Herr Mun sagt, aber ich weiß nicht, ob Gott wirklich existiert oder nicht." Oder einige werden sich sagen: "Was bedeutet es schon, Gott existiert aufgrund einer Bewegung oder aufgrund des Gebens und Nehmens zwischen einem Subjekt und einem Objekt. Auf dieser Grundlage die Existenz Gottes zu akzeptieren .... wer weiß?"

 

Noch ein Beispiel möchte ich anführen: Betrachten wir unseren Körper! Unser Kopf hat Augen, Nase, Mund und Ohren - insgesamt 4 Sinnesorgane und 7 Öffnungen. Der Mensch wurde zum Bilde Gottes geschaffen, und die Schöpfung ähnelt dem Menschen. Der Kopf bewegt sich, damit wir besser sehen können. Das Auge bewegt sich: es ist sehr wichtig. Im Mutter­leib wird es zuerst gebildet. Das Auge repräsentiert Gott. Die Augen des Universums sind Gott.

 

Das Vorderste ist die Nase, sie repräsentiert den Menschen. Nase und Augen sind zweierlei, müssen aber eins werden.Der Mund repräsentiert die Schöpfung. Daher können wir mit dem Mund alle Nahrung der Schöpfung aufnehmen. Durch die Nase wird geatmet und so das Lieben erhalten.Die Ohren repräsentieren die 4 Himmelsrichtungen: Norden, S- den, Westen und Osten.

Alles entsteht in 3 Stufen, auch der Körper; Kopf, Rumpf und Gliedmaßen. Die Kinder im Mutterleib greifen so, daß vier Finger den Daumen umschließen.

 

Manchmal gibt es auch Ausnahmen, aber meistens ist es so. Der Daumen repräsentiert Gott, der der Mittelpunkt des Universums ist. Die vier Finger bezeichnen die vier Jahreszeiten und die vier Himmels­richtungen: Norden, Süden, Osten und Westen. Die 12 Gelenke bezeichnen die 12 Monate. Das bedeutet, daß sich alles um Gott als dem Mittelpunkt des Universums bewegt.

 

Die Lunge entspricht den Blättern, das Herz dem Stamm und der Magen der Wurzel. Da der Mensch eine Einheit in sich bildet, repräsentiert der Mensch die gesamte Schöpfung. Betrachten Sie einmal selbst Ihren Körper in dieser Weise, und Sie werden sehen, wie interessant er ist.

 

Warum haben wir Augen? Weil wir sie von den Eltern geerbt haben. Wenn man das immer weiter verfolgt, so kommt man zu den ursprünglichen Eltern. Die Augen wurden geschaffen, um das Universum zu sehen. Wußte das Auge vorher, daß auf der Erde, Luft, Licht und alle Geschöpfe vorhanden waren? Nein, es wußte es vorher nicht.

Wir wissen, daß unsere Augenlider auf- und zublinken. Warum tun sie das? Damit das Auge nicht von der Hitze, die in der Luft enthalten ist, austrocknet und seine Feuchtigkeit behält. Wußte das Auge selbst, daß es austrocknet und seine Feuchtigkeit verliert? Nein, es wußte das nicht. Betrachten wir die Augenwimpern. Sie wurden geschaffen, um Staub aus der Luft vom Auge abzuhalten. Wie können Augenwimpern vorher wissen, daß es Staub auf der Erde gibt?

Warum haben wir Augenbrauen? Sie verhindern, daß Schweiß in die Augen läuft. Die Augenbrauen selbst wußten das vorher nicht. Warum ist die Nase oben schmal und unten breiter? Wenn es umgekehrt wäre, liefe bei Regen das Wasser in den Mund. Da aber die Nase unten breiter ist, läuft das Wasser an den Seiten außen ab. Die Nase wußte das vorher nicht.

Warum gibt es Gesichtsfalten über dem Mund? Damit kein Schweiß hinein­läuft. Die Gesichtsfalten wußten das vorher nicht.

Die einzelnen Körperteile kannten vorher nicht ihren Zweck. Nur ein einziger wußte das.

Wie wäre es, wenn die Augen umgekehrt ständen? Wir können einmal darüber nachdenken, ob das richtig sein würde oder nicht. Wenn die Nase umgekehrt stände, liefe alles Wasser in die Nase herein! Wäre es gut, wenn die Lippen so dick wären wie Fußsohlen? Die Zunge ist auch sehr interessant.

In unseren Nasen- und Ohrenlöchern haben wir Haare. Sie schützen vor Staub. Manche Leute denken, daß das alles ohne bestimmten Zweck existiere. Wenn es ohne Zweck geschaffen worden wäre, kann das Gesicht ja auch umge­dreht stehen!

Wenn wir also unseren Körper betrachten, können wir einen Schöpfer nicht verleugnen. Wir wissen zwar nicht, wer dies alles geschaffen hat, es muß aber auf jeden Fall einer sein, der dies alles vorher wußte. Wie man diesen Mann, diesen Schöpfer nennt, spielt keine Rolle, ob „Tisch" oder "Ding", sagen wir irgendein Wort. Wir können aber nicht verleugnen, daß es solchen Schöpfer gibt.

 

Auf deutsch nennen wir diesen Schöpfer "Gott", auf koreanisch " Hananim" = der einzige Herr.Ist jemand ohne einen bestimmten Zweck geboren, so ist es ein Verrückter. Manche Leute behaupten, durch die Anpassung des Menschen sei alles so geworden, wie es ist. Es gäbe überhaupt keinen Gott. Die Menschen seien durch die Evolution so geworden. Ist aber Evolution ohne bestimmten Zweck möglich? Ich erwähnte vorher schon, daß Bewegung erst durch Geben und Nehmen zwischen einem Subjekt und einem Objekt möglich ist. Wenn wir dem zustimmen, so ist auch klar, daß Evolution niemals ohne bestimmten Zweck möglich ist. Und wir können die Existenz Gottes nicht verleugnen. Durch den Vorgang des Gebens und Nehmens entsteht ein drittes Objekt. Ohne höheren Zweck existiert kein Geben und Nehmen. Damit sich kleine Dinge zu großen entwickeln, muß eine vertikale Kraft vorhanden sein. Diese existiert aber nicht automatisch, sondern muß einen Schöpfer haben.

 

Obwohl Menschen leicht die Aussagen der Evolutionstheorie akzeptieren, ist in Wirklichkeit ein Schöpfer vorhanden. Existenz und Weiterentwick­lung ist erst nur durch die Bewegung zwischen einem Subjekt und einem Objekt möglich. Wenn die Menschen dies erkennen würden, existierte der dialektische Materialismus nicht. Vielleicht sitzt unter Ihnen ein Gelehrter, der behauptet, es stimmt nicht, was ich sage. Könnte er behaupten, daß sich alles nach seinem Plan richtet? Ich glaube, daß es keinen Gelehrten gibt, der am l. Januar seinen Plan für das ganze Jahr machen kann. Vielmehr muß er ihn immer wieder ändern. Wie sollten Geschöpfe wie kleine Tiere, die weitaus niedriger stehen, ihren Zweck ohne jeglichen Plan erfüllen können? Alle Dinge sind durch einen absoluten Gott erschaffen.

 

Unseren Körper nennen wir einen Palast des Geheimnisses. Berühmte Ärzte sind stolz auf ihre Doktortitel, nicht etwa weil sie etwas erschaffen hätten, sondern weil sie eine kleine Entdeckung bezüglich eines Körper­teils gemacht haben. Unser Körper ist eine große Firma zur Verleihung von Doktor-Titeln für die Ärzte. Auch in Zukunft werden noch Millionen oder zehn Millionen Arzte Doktortitel erhalten. Trotzdem kennen sie nicht die letzten Geheimnisse des menschlichen Körpers. Der Körper des Men­schen ist nicht so einfach geschaffen.

 

Ich kenne die geistige Welt gut. Kann jemand sagen, daß es Gott nicht gibt? Ich kenne die kommunistische Theorie sehr gut, die dies behauptet. Auch in der heutigen Theologie kenne ich mich gut aus. Den Gott, den ich kenne, und der Gott, den die Theologen verkünden, ist nicht der­selbe. Ich weiß genau, daß der Gott, den die Kommunisten verleugnen, existiert. Allein, wenn wir unseren Körper betrachten, können wir die Existenz eines Schöpfers nicht verleugnen. Wie kann eine Wirkung ohne Ursache entstehen? Es ist unwissenschaftlich zu sagen, daß eine Wirkung ohne Ursache entsteht.

Aus dieser Schilderung können wir die Existenz Gottes nicht ver­leugnen. Wir können nun die Schlußfolgerung ziehen: Gott existiert! Auf dieser Basis werde ich jetzt weiterreden.

 

Sie können natürlich fragen, wenn Gott existiert, warum läßt er diese chaotische Welt zu? Wir untersuchen nun, wie Gott in Seiner Dispensation und Seiner Vorsehung bis jetzt gearbeitet hat.

 

Wenn wir Menschen von dem allmächtigen, absoluten Gott erschaffen worden sind, müssen der Zweck des Menschen und der Zweck Gottes eins sein. Je höher die Position eines Menschen ist, desto höher ist auch sein Zweck. Wenn wir zustimmen, daß die Menschen von Gott erschaffen worden sind, dann müssen ja der Zweck Gottes und der Zweck des Menschen eins sein.

Offensichtlich gibt es aber bei den gefallenen Menschen zwei Zwecke. Die Richtung von Geist und Körper gehen immer auseinander. Sie werden also fragen: "Wenn der Mensch von einem absoluten Gott erschaffen wurde, warum ist diese Spaltung da, warum ist der Zweck Gottes und der Zweck des Menschen nicht eins?" Wenn Gott den Menschen ursprüng­lich mit zwei Zwecken erschaffen hätte, wäre Gott der Feind des Men­schen. Gott hat aber den Menschen nicht in dieser Weise geschaffen. So ist Gott nicht. Vielmehr ist der Mensch schadhaft, er ist gefallen. Der Mensch ist wie ein kaputtes Radio. Da gibt es auch zwei Stimmen, eine normale und eine falsche. Also haben viele Philosophen ein kaputtes Radio untersucht, und es konnten daher nur auch zwei Richtungen von Philo­sophien entstehen. Das ist das Ergebnis von denen, die das kaputte Radio untersucht haben. Gott muß daher dieses kaputte Radio wieder reparieren. Und dazu braucht Er eine Werkstatt.

 

Unser Körper und unser Geist kämpfen miteinander. Zwischen Geist und Körper muß aber Einheit entstehen. Wo ist der Punkt, an dem sie eins werden können? Unser Geist bildet eine Basis für das Gute, während der Körper eine Basis für das Böse ist. Daher muß Gott mit dem Geist arbeiten, und der Körper muß sich dem Geist unterwerfen und mit ihm eins werden.

 

Durch den Fall hat der Mensch zwei Subjekte in sich: sowohl Geist als auch Körper. Daher stoßen sie sich immer ab. Damit eine Einheit ent­steht, muß es aber ein "plus" und ein "minus" geben. Durch den Körper (-) herrscht Satan. So gibt es in einem Haus zwei Herren: der eine be­herrscht den Geist, der andere den Körper. Gott arbeitet mit dem Geist zusammen, um den Körper zu unterwerfen, und hat eine Werkstätte gebaut mit dem Geist als Mittelpunkt, um den Körper zu unterwerfen. Diese Werkstätte nennt man Religion.

 

Alle wahren Religionen behaupten, daß der Geist den Körper unterwerfen muß. Es gibt keine Religion, die dem Körper den Vorrang gibt. Der Körper muß dem Geist gegenüber demütig sein. Alle weltbekannten Reli­gionen betonen den Geist und verleugnen den Körper. Daher sagte auch Jesus: "Wenn Ihr Euer Leben retten wollt, so werdet Ihr`s verlieren." "Wenn Ihr es aber verliert, so werdet Ihr es gewinnen."

 

Wenn wir unseren Körper leben lassen, werden wir sterben. Wenn wir aber den Körper sterben lassen, werden wir leben. Der Geist muß den Körper unterwerfen. Nur durch Unterwerfung können beide eins werden. Ohne daß Geist und Körper eins sind, können wir nicht wiederhergestellt werden. Das Glaubensleben zeigt uns, wie der Geist den Körper unterwirft. Gott mußte daher, um alles wiederherzustellen, den umgekehrten Weg gehen.

 

Wenn Körper und Geist auf der gleichen Ebene stehen und dieselbe Stärke haben, dann muß Gott dem Geist zwei- bis dreifache Kraft geben, damit der Geist den Körper ziehen kann. Wir müssen daher gehorsam sein, und der Körper dem Geist folgen. Daher sagte auch Jesus: "Betet ohne Unterlaß." Wir erkennen, Gott hat bis jetzt gearbeitet, eine Wiederherstellungs­werkstätte zu erbauen, um die Menschheit zu retten.

 

Uns ist bekannt, daß Kulturen sich auf der Grundlage von Religion ent­wickeln. Heute haben wir vier Kulturbereiche, und zwar: Christentum, Konfuzianismus, Buddhismus und Islam. In den letzten Tagen brauchen wir eine einheitliche Werkstätte. Der neue Messias ist der Direktor dieser einheitlichen Werkstätte.

 

Wir kennen vier Heilige in der Welt: Jesus, Mohammed, Buddha und Konfuzius. Ihre Ideologien sind nicht für sie selbst, sondern für alle. Sie haben nicht für die eigene Ideologie gearbeitet, sondern für Gottes Ideologie. Sie haben es auch nicht aus eigenem Antrieb getan, sondern sind dem Willen Gottes gefolgt. Sie sind nicht diejenigen, die für die eigene Familie oder Nation, sondern für eine Weltideologie gearbeitet haben, wobei sie Gott als Mittelpunkt hinstellten. Sie haben immer ver­sucht, die Welt zu gewinnen, obwohl sie ihre eigene Nation dabei ver­loren. Jesus wurde von seinem eigenen Land verfolgt. Buddha verließ seinen eigenen Palast. Auch Konfuzius wurde von seinem eigenen Land verfolgt. Alle Heiligen kämpften ihr ganzes Leben lang nicht für die eigene Nation, sondern für die gesamte Welt mit Gott als Mittelpunkt. Wenn ein Gott existiert, so will Er nicht ein Land wiederherstellen, sondern die ganze Welt retten.

Aus eigener Kraft kann der Mensch nicht wiederhergestellt werden, sondern nur mit dem Geist Gottes. Wir können in Zukunft eine einheitliche Welt errichten ohne eine neue Ideologie, die auf der ganzen Welt gültig ist.

 

Solange Amerika als führende Nation in der freien Welt für die Welt kämpft und nicht für die eigene Nation, werden andere Nationen folgen. Wenn Amerika aber an das eigene Land denkt, ziehen sich die anderen zurück. Wenn also Amerika anstatt für die ganze Welt für das eigene Land kämpft, wird es sich selbst isolieren.Das gilt auch für den Kommunismus. Die Zersplitterung im Kommunismus kommt zustande, weil jedes kommunistische Land für eigene Nationsinteressen kämpft.

 

Es gibt keinen Weg mehr, die Welt zu vereinigen. Erst, wenn ein Land sich für die Welt opfert, kann eine einheitliche Welt errichtet werden. Sonst gibt es keinen Weg.

Wir müssen die Strategie Gottes kennen, nämlich daß Er für die Welt seine geliebten Söhne geopfert hat. Wir wissen auch, daß Jesus vor der Kreuzigung sagte: nicht nach meinem, sondern nach Deinem Willen geschehe es. Er war bereit, alles für die Welt zu opfern, auch sich selbst.

 

Alle großen Heiligen sind diejenigen, die für Gott gelebt haben. Wir jungen Leute haben eine interessante Aufgabe, zu untersuchen, warum gerade vier Menschen den Namen "Heilige" bekommen haben. Die Grund­lage für die Verfassung einer jeden Nation basiert auf den Aussagen solcher Heiliger. Das können wir nicht verleugnen.

 

Es gibt viele Religionsbereiche. Wir müssen also erkennen, was über­haupt eine zentrale Religion ist. Wenn sie eine zentrale Religion sein will, muß sie einen zentralen Inhalt haben. Der Inhalt dieser wahren Religion ist, daß sie allen Menschen ermöglicht, die Position eines wahren Kindes Gottes zu erreichen.

Die Vorsehung oder Dispensation Gottes ist, daß alle Menschen - da sie gefallen sind - durch die Positionen von Diener, Adoptivsohn und wahrer Sohn Gottes gehen müssen. Daher hat diese einheitliche Werkstätte die Aufgabe, die Menschen so zu erziehen, daß sie die Positionen von Dienern, Adoptivsöhnen und wahren Söhnen Gottes einnehmen können. Bis jetzt haben die Religionen den Menschen darauf hingewiesen, daß Gott existiert. Sie haben uns gezeigt, daß es viele Gesetze in der geistigen Welt gibt, aber sie haben uns nicht gezeigt, daß Gott eine Persönlichkeit besitzt. Konfuzius lehrte uns viele moralische Gesetze, nicht aber den persönlichen Gott. Auch der Buddhismus sagt nichts über die Persönlichkeit Gottes.

 

Der Islam verbreitet seine Lehre mit dem Koran in der linken und einem Schwert in der rechten Hand. Wir können erkennen, daß es keine Übereinstimmung zwischen diesen Religionen gibt. Jesus hat uns die vier Prinzipien gelehrt, die ich schon vorher genannt habe:

Jesus sagt:

1.) Ich bin der einzige, eingeborene Sohn Gottes. Er behauptet also, daß er der einzige sei, der Gottes Liebe erhalten kann.

2.) Gott ist mein Vater. Gott ist bei mir, und ich bin bei Gott. Wer mich gesehen hat, hat Gott gesehen.

3.) Ich bin der Bräutigam, und Ihr seid die Braut. Jesus wollte als Bräutigam mit Gott eins werden und eine Braut nehmen.

4.) Dies bedeutet, daß Gott eine Familie errichten wollte, um wahre Kinder Gottes zu zeugen.

 

Jesus ist als Bräutigam auf die Erde gekommen, hatte aber keine Braut. Um eine Familie zu errichten, sollte er nicht gekreuzigt werden, sondern leben und eine Familie gründen. Jesus sagt: Ich bin der Bräutigam, und Ihr seid die Braut. Durch die Kreuzigung konnte er seine Mission nicht erfüllen und sprach daher von seiner Wiederkunft in den letzten Tagen, um die Hochzeit des Lammes zu halten.

Gottes Zweck der Schöpfung war, eine Familie zu errichten. Jesus kam als ein wahres Kind Gottes. Er sollte eine Braut nehmen und eine wahre Familie errichten und wahre Kinder zeugen. Das ist das Ideal der Schöpfung Gottes. Wir gefallenen Menschen haben falsche Eltern, jedoch keine wahren Eltern.

 

Wir können nun die Schlußfolgerung ziehen: Gott hat bisher gearbeitet, um wahre Eltern zu errichten, damit die gefallenen Menschen mit ihnen eins werden können. Die Mission des neuen Messias ist, daß er als ein wahres Kind Gottes auf Erden geboren wird, eine wahre Familie errichtet und wahre Kinder zeugt. Das ist die Grundlage, auf der wir mit Gott eins werden können. Es muß daher in den letzten Tagen eine Zeit kommen, wo eine Religion wahre Eltern repräsentiert. Bisher gab es viele Religionen: Religion, die Diener repräsentierte, Religion, die Adoptivsöhne reprä­sentierte, Religion, die Söhne repräsentierte, aber es hat keine bisher gegeben, die wahre Eltern repräsentierte. Es muß daher eine Religion kommen, die wahre Eltern repräsentiert. Es ist Gottes Zweck, wahre Eltern auf Erden zu schaffen. Dann können die Menschen mit den wahren Eltern eins werden, eine wahre Familie errichten und die Welt vereinigen.

 

Wir lesen in der Offenbarung, daß die Hochzeit des Lammes gehalten wird, was bedeutet, daß Gott dabei ist und daß Er mit den Menschen eins geworden ist. Von hier aus können wir dann das Himmelreich auf Erde errichten.

 

Ich habe Ihnen diesen Gesichtspunkt dargelegt, daß auf der Erde eine neue Kultur und eine neue Religion auf der Basis von Wahren Eltern errichtet werden muß.

 

Ich danke Ihnen vielmals.